Frau Dr. Hurth, Sie haben 2020 eine eigene Arztpraxis gegründet, warum? 

Nach über 10 Jahren ärztlicher Tätigkeit in Krankenhäusern und Arztpraxen wollte ich den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Mein Ziel ist es, eine Medizin anzubieten, die individuell auf die Anliegen der Menschen eingeht und zielgerichtet die Lebensqualität des Ratsuchenden verbessert. 

Warum Schäftlarn? 

Bereits während meines Studiums der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität war mir klar, dass ich meiner neuen bayerischen Heimat treu bleiben werde. In den Semesterferien habe ich meine Liebe zum Starnberger See entdeckt und mir war klar in dieser wunderschönen Region möchte ich später leben. 

Nicht zuletzt die verkehrsgünstige Lage, zentral nur wenige Meter vom S-Bahnhof Hohenschäftlarn entfernt und mit eigenen Parkplätzen direkt vor der Haustür machen die Herzpraxis problemlos für jedermann gut erreichbar. 

Ist eine Privatarztpraxis nur etwas für Wohlhabende? 

Überhaupt nicht, gute Medizin ist für jedermann zugänglich. Allerdings arbeite ich tatsächlich nur mit privaten Kassen zusammen und stelle mich damit auch dem Wettbewerb. Gesetzlich Versicherte, die über keine private Zusatzversicherung verfügen, sind jedoch als Selbstzahler herzlich willkommen. Die Kosten der Konsultation richten sich dabei nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und werden im Vorfeld transparent und offen abgestimmt.
 

Wann sollte ich zum Kardiologen? 

Das Augenmerk der Kardiologie liegt auf der Prävention, Erkennung und Behandlung von Herzerkrankungen. Wann immer Sie sich unsicher fühlen, Beschwerden im Herzbereich verspüren oder Sie zu einer besonderen Risikogruppe gehören, z.B. aufgrund von familiären Vorbelastungen, sollten Sie sich an einen Kardiologen wenden. 

Wie lange dauert es einen Termin bei Ihnen zu bekommen? 

Mit ein bisschen Flexibilität erhalten Sie einen Termin in der gleichen Woche, oft sogar schon innerhalb von 48 Stunden. Hierbei profitieren Sie von meinen Abendsprechstunden bis 22 Uhr sowie von meiner Samstagssprechstunde bei Bedarf. 

Machen Sie auch Hausbesuche? 

Ja. Tatsächlich ist dies für einen Kardiologen ungewöhnlich, aber in meiner Berufspraxis und gerade in Zeiten von Corona habe ich gelernt, wie wichtig und beruhigend für manche Patienten eine vertraute Umgebung ist. Daher habe ich mich entschlossen, diese Leistung anzubieten. Natürlich kann ich außerhalb meiner Praxis immer nur eine reduzierte Diagnostik durchführen, da nicht alle Untersuchungsgeräte mobil sind. 

Warum kann sich eine Zweitmeinung lohnen? 

Medizin ist, wie viele andere Wissenschaften auch, komplex und vielschichtig. Oft fühlen sich dabei Patienten, die vor invasiven und teils folgeschweren Entscheidungen stehen, unsicher und alleingelassen. Gerade in solchen wichtigen Situationen scheuen aber viele aus falscher Charme jemand Unbekannten um Rat zu bitten. Genau dazu rate ich aber, denn ähnlich wie bei größeren Anschaffungen oder anderen tiefgreifenden Entscheidungen hilft eine zweite Meinung nicht nur oft den eigenen Weg zu finden und zu festigen, sondern auch noch bestehende Unklarheiten zu beseitigen und weitere Optionen zu prüfen. Daher sind bei mir Patienten, die „nur“ eine objektive Zweitmeinung wünschen ausdrücklich willkommen. 

Ist Kardiologie nur etwas für Ältere? 

Nein, Herzerkrankungen treten altersunabhängig auf. Entscheidend ist eine individuell abgestimmte Prävention sowie die frühzeitige Erkennung von Anomalien. Je nach Risikolage kann bereits eine Routineuntersuchung ab 35 Jahren sinnvoll sein, mit 50 Jahren ist ein kurzer Check-Up in jedem Fall zu empfehlen. 

Besonders freut mich, dass in den letzten Jahren zunehmend auch Freizeitsportler sich präventiv über Ihre Herzgesundheit bei mir informieren. Somit können sie nicht nur böse Überraschungen verhindern, sondern auch beachtliche und vor allem gesunde körperliche Leistungen erzielen. 

Sind Sie auch invasiv tätig? 

Nein, denn erstens bin ich überzeugt, dass man als Arzt Schwerpunkte bilden sollte – mein Schwerpunkt ist die Diagnostik und ganzheitliche Beratung. Zweitens möchte ich meine Patienten unabhängig beraten können – ganz ohne Operationsquote. Sollte dennoch eine invasive Maßnahme indiziert sein, so arbeite ich eng in einem vertrauensvollen Netzwerk von entsprechenden Spezialisten zusammen. 

Warum ist Prävention wichtig? 

Beim Herzen ist es wie allgemein mit der Gesundheit: Man hat nur das bzw. die Eine. 

Auch wenn viele Herzerkrankungen heute gut therapierbar sind und die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend gesteigert werden kann, ist eine umfassende Heilung in der Regel nicht möglich. Eine gute Prävention verhindert das Risiko von Herzerkrankungen bzw. je frühzeitiger eine solche erkannt wird, desto besser der Therapieerfolg.